Band 41 der bei transcript erscheinenden Reihe ›Digitale Gesellschaft‹, gemeinsam mit Heidrun Allert (ca. 496 Seiten).

Der soziale, kulturelle und politische Prozess der Digitalisierung und die damit einhergehende ›Kultur der Digitalität‹ hat neue Gemeinschafts- und Bildungsformen denkbar werden und mithin neue Welt- und Selbstverhältnisse emergieren lassen. Entscheidend geprägt wurde die ›Kultur der Digitalität‹ durch drei kontingente Szenen, die genauer beleuchtet werden: erstens die Verquickung von kybernetischen Theorien, künstlerisch-ästhetischen Strategien der Counterculture und den Hochtechnologie-Entwicklungen ›Internet‹ und PC im späteren Silicon Valley; zweitens die Popularisierung und Kommerzialisierung des Internets in den 1990er Jahren; und drittens aktuelle Entwicklungen, die auch unter dem Begriff des digitalen Nomadentums gefasst werden. Vor dem Hintergrund der damit jeweils verbundenen Verschiebungen der Verständnisse von Gemeinschaft, Selbst und Bildung fragt das Buch nach praxistauglichen demokratisch-emanzipativen Gestaltungsmöglichkeiten der digitalen Gesellschaft.

Auf dem Weg zur Cyberpolis ist interdisziplinär angelegt und verbindet medien-, kultur- und sozial- respektive bildungswissenschaftliche Thematiken und Perspektiven. Um die Entwicklungsgeschichte und den Status quo der ubiquitär vernetzten ›Kultur der Digitalität‹ einordnen zu können, werden medien- und kulturgeschichtliche Kontexte mitsamt ihren gesellschafts- und bildungspolitischen Visionen beleuchtet sowie damit verbundene soziologische Diskurse dargelegt. Ergänzt wird dies mit ausführlichen Interviews mit einem Netzentwickler, der am Rollout der Internet-Technologie in Deutschland beteiligt war, sowie mit einer empirischen Studie zum digitalen Nomadentum. So werden sowohl aktuelle Tendenzen deutlich als auch alternative Gestaltungsmöglichkeiten diskutiert.

Dank Unterstützung der Reihe durch das BMBF kann der Band als Open Access Publikation erscheinen.