Abstraktes Tanzstück: Reflexionen zu Giacometti
Uraufführung am 23.10.2004 Saarländisches Staatstheater Saarbrücken
Choreografie: Christian Spuck

Das Stück ist stark formal geprägt. Assoziativer Ideengeber sind die Frauenportraits des Schweizer Malers und Bildhauers Alberto Giacometti. Angeregt von diesen Portraits, die kaum erkennbar, verschwommen und rätselhaft bleiben, wird die Selbstbefragung von vier Tänzerinnen inszeniert. Diese versuchen über die Wiederholung von Abläufen und Gedanken bzw. deren Verschiebung und Variation zu einer Art von Objektivität und Selbstgewissheit zu gelangen.

Die Musik spiegelt dieses Prinzip, indem sie ausgehend von einzelnen Motiven diesen Prozess von Wiederholung, Fragmentierung, Auflösung, Veränderung und Rearrangement nachempfindet. Neben den Eigenkompositionen tauchen auch motivisch Fragmente von Schumann und Brahms auf.

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Presse

"Ein wortloses Gemälde mit Männern als Platzhaltern. Sie machen vier weiblichen Rücken Platz, einem aus reiner Bewegung abgewandten Portrait des Ensembles. Martin Donner verdichtet das mit Schumann und Brahms zu einer tolldrastischen Komposition, die sogar chartsverdächtig ist. ... Neidisch lugt der Berliner von seinem Sitz. Man muss an Deutschlands anderes Ende reisen, um zu kapieren, warum man in Tanz vernarrt ist." (Ballet-tanz 12/2004)

"Begleitet von Monologen der Tänzerinnen, in denen diese in ihrer Muttersprache nach der Identität der Portraitierten fragen, verleiht die Musik der Inszenierung eine melancholische Grundstimmung und verdeutlicht den schwierigen Prozess der Selbstfindung. ... Als die vier Frauen letztlich wieder ihren alten Platz »im Bild« einnehmen, hat Spuck es doch tatsächlich geschafft, dass man als Zuschauer seine eigene Wahrnehmung hinterfragt." (Online Musik Magazin)

Bilder Copyright: Bettina Stoess, www.moving-moments.de